Wie Frieden auf die Erde kommt

Unser Bild zeigt das Vorbereitungsteam mit Margot Eckert, Irmingard Philipow, Renate Fürst, Katja Torke, Katharina Höpfner und Friederike Trautmann (von links) vor der Krippe.
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40 Menschen unterschiedlichen Alters feiern im Selneckerhaus gemeinsam Weihnachten und lassen Friedenslichter leuchten

"Und Frieden auf Erden" - Diese Verheißung in der Nacht von Bethlehem schwang durchs festlich geschmückte Selneckerhaus und als gar noch ein kleines, im Arm seiner Mutter schlafendes Kind in den Raum getragen wurde, da war sie wahrhaft da, die Erinnerung an jene Heilige Nacht, in der Gott den Menschen Frieden versprach. "Wir sollen ihn weitergeben an die Menschen, denen wir begegnen", so Renate Fürst, die Initiatorin des Abends, der Menschen zur gemeinsamen Weihnachtsfeier einlud.

Etwa 40 erwartungsfrohe Gäste unterschiedlichen Alters, darunter auch "Wiederholungstäter" aus vergangenen Jahren, geleiteten Renate Fürst und ihr Team (Margot Eckert, Katharina Höpfner, Irmingard Philipow, Katja Torke, Friederike Trautmann und eine spontan mitwirkende Lauferin) freundlich an ihre Plätze. Nach einem gemeinsam gesungenen Lied und einführenden Worten führte ein für jede Tischgruppe vorbereitetes Puzzle rasch zu gegenseitigem Austausch. So entstanden Gespräche zwischen Menschen, die sich bisher einander fremd waren.

Ein vom Team vorbereitetes, mit vielen Köstlichkeiten bestücktes Büfett fand regen Zuspruch und beflügelte die Gespräche noch weiter. Danach lenkten gemeinsam gesungene Weihnachtslieder im Wechsel mit Textbeiträgen die Aufmerksamkeit auf das eigentliche Thema des Abends: "Frieden empfangen und weitergeben".

"Weihnachten ist das große Wunder der vergebenden Gnade Gottes", schrieb einst Friedrich von Bodelschwingh. Und aus Brasilien stammt der Satz: "Jedes Mal, wenn ihr einander anseht mit den Augen des Herzens, ist Weihnachten. Denn es ist geboren die Liebe, der Friede, die Gerechtigkeit, die Freude, die Hoffnung, Christus derHerr." Und in der von Fürst leicht umgestalteten Geschichte vom Friedensengel weigerte sich ein kleiner Engel, "Frieden auf Erden unter den Menschen" zu singen, weil dies nicht der Realität entspreche und Engel nicht lügen dürften. Eben dieser Engel wird zu den Menschen gesandt, um ihnen die Friedensbotschaft zu bringen.

Vier Kerzen, so die Anregung auf einer Weihnachtskarte, könnten Friedensbotschafter bei ihrer Tätigkeit unterstützen: je eine Kerze für den Frieden im Alltäglichen, für den Mut, die Hoffnung und die Liebe. Das Entzünden der Kerzen vor der aufgestellten Krippe führte zum festlichen Höhepunkt des Abends: Jeder der Teilnehmenden erhielt eine zum Leuchten gebrachte Friedenskerze. Das Licht der Kerzen und Klänge von Klangschalen erfüllten den abgedunkelten Raum und ließen die Feiernden zu meditativer Stille finden – Weihnachtsfriede breitete sich aus.

Mit dem Gebet "Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens" endete ein mit Liebe vorbereiteter Abend, der von den Gästen dankbar angenommen wurde.

IRMINGARD PHILIPOW