Das Blechbläserensemble "Noris Brass" spielt am 29. Mai um 19 Uhr in der Hersbrucker Stadtkirche ein Konzert
Fünf Trompeten, zwei Hörner, vier Posaunen, Tuba, Pauken und Schlagzeug – eine große Besetzung und eine lange Geschichte: Das feiern "Noris Brass" mit ihrem organisatorischen Leiter Helmut Schmidt in einem Konzert.
2005 stieß der japanische Tubist Susumu Kakizoe als musikalischer Leiter zu den ausgebildeten Berufsmusikern. Wie hat er seitdem an Mensch und Musik gefeilt?
Helmut Schmidt: Er hat es geschafft, in den wenigen gemeinsamen Proben, die unser Terminkalender finden lässt, das musikalische "Aufeinander- Hören" zu verbessern und so einen homogenen Klangkörper zu formen. Die individuelle Vorbereitung der Stücke für jeden einzelnen Spieler wird und muss in den Proben vorausgesetzt werden.
"Noris Brass" besteht ja schon seit 1986. Wie hat sich die Gruppe entwickelt?
Zur Gründung fanden sich bläserische Freunde – zum Teil noch aus der Schulzeit – zusammen zu einem großen Blechbläserensemble. Das Niveau war das eines sehr guten Posaunenchors. Seither haben wir uns vor allem durch das Gewinnen (semi)-professioneller Spieler steigern können. Trotzdem ist die persönliche Harmonie zwischen den Spielern vor allem in den Mittags- und Kaffeepausen der Proben und die in die vergangenen Jahren konstante Besetzung eine tragende Säule unserer Konzerte.
Mit welcher Art von Musik beschäftigen Sie sich und wo liegen da die Herausforderungen, dies genau auf Ihre Besetzung anzupassen?
Wir spielen nahezu jede Art von Musik, die uns gefällt – von Barock bis Pop, Musicalmelodien und Jazzstandards. Gibt es kein käuflich zu erwerbendes Arrangement – was zunehmend häufiger der Fall ist – schreiben einige Mitspieler von uns – genauer gesagt Roland Horsak, Werner Schmidbauer, Ralf Bauer und auch ich –. die Arrangements selbst. Der Vorteil bei Eigenarragements liegt dabei darin, auf die individuellen Stärken und natürlich auch Schwächen der einzelnen Mitspieler eingehen zu können.
Das Konzert in Hersbruck steht unter dem Motto "endlich wieder". Wieso der Titel, und wie haben Sie die Corona-Zeit als Musiker erlebt?
"Endlich wieder" deshalb, weil wir seit Januar 2020 nicht mehr konzertiert haben. Die Corona-Zeit war für alle Musiker schlimm. Ich kenne etliche, die in dieser Zeit mit dem Musizieren aufgehört haben.
Welche Erinnerungen hat die Gruppe nach Hersbruck?
Unsere wichtigste Erinnerung ist die an ein begeisterungsfähiges, entspanntes, reaktionsfreudiges und interaktives Publikum. Dies ist für mich als Ansager des Programms natürlich sehr wichtig. Man spürt und sieht, wie unsere Art des Musizierens den Zuhörern aus der Stadt Hersbruck und den umliegenden Ortschaften gefällt. Das spornt uns Musiker alle an und macht das Musizieren für uns gleichzeitig auch leichter und entspannter.
Was erwartet die Besucher?
Ein Schwerpunkt dieses "endlich wieder"-Konzerts wird der amerikanische Komponist Leroy Anderson – unter anderem seine "Irish Suite", arrangiert von unserem Trompeter Roland Horsak – sein. Wie von uns gewohnt, wird es aber auch wieder Choral-, Musical- und Filmmusik zu genießen geben.
Eintritt frei, Spenden erbeten.
Interview: Andrea Pitsch
Copyright (c) 2022 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 24.05.2022