Posaunenchor Happurg feierte seinen 50. Geburtstag und lud zugleich zum Posaunentag ein – Chöre aus dem gesamtem Dekanat kamen
Der Happurger Posaunenchor feiert 50. Geburtstag. Und so haben sich die Posaunenchöre des gesamten Dekanats auf den Weg in die Happurger St. Georgskirche gemacht, um dort den Geburtstag und zugleich auch den Posaunentag zu feiern. Rund 270 Bläser sorgten dabei für gewaltige Klänge.
Bereits ab 7.45 Uhr waren an verschiedenen Stellen in Happurg und Deckersberg Posaunenchöre zum Morgenblasen aktiv. Nach Anspielprobe und gemeinsamem Frühstück im evangelischen Gemeindehaus nahmen die Bläser dann in der Happurger Kirche ihre Plätze zum feierlichen Gottesdienst ein. Die große Bläserschar mit den blitzenden Instrumenten füllte den Chorraum und nahezu das gesamte Kirchenschiff.
Bevor Anni Bergler,1.Obfrau des Happurger Posaunenchors, sowie Chorleiterin Anna Mörtel die Anwesenden und Ehrengäste begrüßten, erklang machtvoll die "Fanfare" von Thomas Riegler. Die Moderation übernahm Pfarrerin Judith Felsner, auch in ihrem Amt als Bezirksobfrau. Sie erklärte, dass Spieler die Bereitschaft mitbringen müssten, sich immer wieder auf Neues einzulassen. Das Spielen eines Blasinstruments erfordere zudem viel Geduld und ständiges Üben.
Landesposaunenwartin Kerstin Dikhoff ließ es sich nicht nehmen, am Posaunentag die gewaltige Bläserschar zu dirigieren. Den Festgottesdienst gestalteten die Pfarrer Gottfried Kaeppel und Judith Felsner sowie Anni Bergler und die 2. Obfrau, Rita Schnelle, mit. Die Predigt hielt Dekan Werner Thiessen. Auch er zeigte sich von dem musikalischen Lob Gottes beeindruckt und sprach davon, dass ein 50-jähriges Bestehen ein sichtbares Zeichen von Treue und Beständigkeit sei. "Hinter dem Posaunenchor- Motto ,Gott loben, das ist unser Amt' steckt viel Engagement, Fleiß und ehrenamtliche Arbeit", lobte er. Thiessen blickte auf die vergangenen 50 Jahre zurück und zitierte einen Liedtext von "Silbermond" – "Gib mir Sicherheit …" – und zog die Parallele zu dem Sicherheit gebenden Gott.
Pfarrer Kaeppel schilderte den Werdegang des Happurger Posaunenchors und zitierte Gustav Mahler, der einst sagte: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten." Wichtig sei vielmehr, was die Spieler daraus machen, ergänzte Kaeppel. Der Gottesdienst wurde von den Bläsern mitgestaltet. Dabei stellten die Bläser auch ihre gesangliche Begabung unter Beweis. Im Anschluss an den Gottesdienst war ein Standkonzert vorgesehen. Dass es wetterbedingt nun ein "Sitz-Konzert" würde, wie es Pfarrer Kaeppel anmoderierte, tat dem Event keinen Abbruch. Unter wechselndem Dirigat von Anna Mörtel, Christiane Polster und Katharina Polster (Bezirkschorleiterinnen) zeigten auch hier die Bläser ihr Können. Trotz der großen Spielerzahl beeindruckten sie mit zartem Piano, fast schon Pianissimo. Die Steigerung zum starken Forte oder Fortissimo folgte prompt. Die Musikauswahl von geistlicher bis zur Unterhaltungsmusik und die gute Interpretation sorgten für Begeisterung bei den vielen Zuhörern. Die Happurger Bläser hatten zum alleinigen Vortrag das Stück "Rehragout" eingeübt und erweiterten ihr Spiel mit Gestik und Gesang.
Etliche Ehrengäste waren zum Posaunentag und Jubiläum gekommen. Neben Altlandrat Helmut Reich war auch der frühere Hersbrucker Kantor Karl Schmidt anwesend. Auf ihn nahm die neue Kantorin Heidi Brettschneider in ihrer Rede Bezug. Sie dankte allen Mitwirkenden und Chorleiterinnen, vor allem aber auch ihrem Vorgänger Kantor Schmidt für die Aufbauarbeit.
Applaus für drei Herren
Landrat Armin Kroder stellte die drei Gründungsmitglieder Hans Löhner, Kurt Schwemmer und Georg Weidinger heraus, die noch immer im Happurger Posaunenchor mitwirken. Er forderte für die drei einen kräftigen Applaus. Happurgs Bürgermeister Bernd Bogner zeigte sich sichtlich stolz auf den örtlichen Posaunenchor. Und der katholische Pfarrer Roland Klein freute sich über die gelebte Ökumene. Denn die Posaunenchöre der evangelischen Kirchengemeinden begleiteten auch viele kirchliche Aktivitäten in seinen Gemeinden. Passend zum Happurger Vortrag "Rehragout" überreichte er augenzwinkernd entsprechende Getränke. Landesposaunenwartin Dikhoff meldete sich nur kurz zu Wort. Sie hält ihre Laudatio am Kommersabend des Posaunenchors am 20. Oktober.
Mit dem gemeinsamen "Nun danket alle Gott" endete der Bezirksposaunentag und die gewaltige musikalische Feier zum 50. Geburtstag des Happurger Posaunenchors. Auch der Bayerische Rundfunk war zu diesem Ereignis nach Happurg gekommen. Am 30. September ist in der Sendung "Musik für Bayern" ab 19.30 Uhr auf Bayern 2, Region Franken, ein Beitrag über den Happurger Posaunentag zu hören.
Copyright (c) 2018 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 26.09.2018