Noris Brass brachte die ganze Bandbreite von Trompete, Tuba und Co. in die Stadtkirche
Das Blechbläserensemble Noris Brass bot seinem Publikum in der Stadtkirche Hersbruck Blechbläsermusik auf hohem Niveau und über alle Stilrichtungen hinweg.
Dass das Konzert alles, nur nicht langweilig wird, versprach bereits der Einzug, bei dem die dreizehn Musiker und ihr Dirigent durch die beiden Eingänge lässig zu "Just a Closer Walk" hereinflanierten. Ein kompletter Stilwechsel erfolgte dann bei Händels "Arrival of the Queen of Sheeba", das den Spielern der Piccolo-Trompeten sämtliches technisches Können abverlangte.
Das Kirchenschiff war gänzlich erfüllt von einem vollen und abwechslungsreichen Orchesterklang, der von den hohen Trompeten (Roland Horsak, Werner Schmidbauer, Helmut Schmidt, Maximilian Schmidt, Robert Vogel) bis hin zu einer herausragend gespielten tiefen Tuba von Klaus Hammer jegliche Klangfarben abzudecken vermochte.
Marlene Kellner und Eckhard Bosch zauberten an den Hörnern und standen den Posaunisten (Ralf Bauer, Wolfgang Feurer, Peter Feurer und Dietrich Kawohl) in nichts nach, um den Klangteppich in der Mittellage auszubreiten.
Noris Brass besteht aus fabelhaften Solisten, die von ihrem musikalischen Leiter Susumu Kakizoe bestens zu diesem außerordentlichen Ensemble geformt wurden und seinem temperamentvollen und springlebendigen Dirigat aufs Beste folgten.
Katzen auf der Bühne
Einen weiteren Klassiker der Blechbläsermusik bot Noris Brass zusammen mit dem ausgezeichneten Schlagzeuger Axel Dinkelmeyer mit den "Three More Cats" von Chris Hazell. Dieser schrieb für seine zahlreichen Katzen Musikstücke passend zu ihren Wesenszügen. Mal leise und sanft, mal wild und forsch – alles fabelhaft artikuliert.
Die eigenen Arrangements von Werner Schmidbauer und Roland Horsak offenbarten,dass es sich bei Noris Brass um absolute Vollblutmusiker handelt. Vor allem die Nummern aus dem britischen Film "Brassed Off" waren für das Ensemble wunderbar gesetzt und kamen beim Publikum hervorragend an, was nicht zuletzt am butterweich artikulierten Flügelhornsolo von Maximilian Schmidt lag.
Wie bei Pavarotti
Für das Stück "Nessun Dorma" aus der Oper Turandot hängte sich jeder Musiker als kleine Reminiszenz an den Startenor Luciano Pavarotti ein weißes Tuch um den Hals, bevor sie mit Dietrich Kawohl an der Solo-Posaune das stimmgewaltige Meisterwerk von Giacomo Puccini zelebrierten.
Klassik, Jazz, Pop – die Stilrichtungen alternierten ständig, waren immer passend und präsentierten eindrucksvoll den Facettenreichtum der Blechbläsermusik. Durch die amüsanten Ansagen von Helmut Schmidt und die beiden augenzwinkernd als Standardzugaben titulierten Stücke wurde der Auftritt der sympathischen Musiker perfekt abgerundet.
Copyright (c) 2018 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 18.10.2018