Silvesterkonzert – In der Stadtkirche trafen Marimbafon und Co. auf Saxofon und Klavier.
Nach coronabedingter Pause konnte das alte Jahr wieder mit einem Silvesterkonzert verabschiedet werden. Und das Publikum in der nahezu vollbesetzten Stadtkirche wurde nicht enttäuscht: Stefan Frank (Saxofon, Klarinette), Katrin Heidner (Klavier, Gesang) und Christoph Naucke (Marimbafon, Vibrafon) gaben ein abwechslungsreiches und virtuoses Konzert, bei dem die Akteure sowohl solistisch als auch im Duo oder Trio musizierten.
Gleich zu Beginn ertönten im Chorraum mitreißende, lateinamerikanische Rhythmen beim vierten Satz von Ney Gabriel Rosauros "Concerto for Marimba". Christoph Naucke am Marimbafon und Katrin Heidner am Klavier zeigten große rhythmische Sicherheit und Musikalität.
Nach der Begrüßung durch Martin Knodt folgte der Song "And so it goes" des amerikanischen Sängers und Songschreibers Billy Joel, den Katrin Heidner gefühlvoll und stimmlich ausdrucksstark interpretierte, während sie sich dabei selbst auf dem Piano begleitete. Bei Kenny Gs "Morning" brillierte Stefan Frank am Sopransaxofon und entlockte dem Instrument weiche Klänge und beeindruckende Soli.
Nachdem Katrin Heidner die Zuhörer mit dem von ihr emotional vorgetragenen Song "I heard the Bells on Christmas Day" zum Nachdenken und Innehalten angeregt hatte, folgte mit der "Petite Suite Latine" des Komponisten Jérôme Naulais ein beschwingtes Stück für Saxofon und Klavier voller lateinamerikanischer Tänze und Rhythmen, das die Zuhörerschaft in die Welt von Tango, Bossa Nova und Cha-Cha-Cha entführte.
Es erklangen noch weitere Stücke von Kenny G (der mit einem Grammy Award prämierte Song "Forever in Love") und Billy Joel ("New York State of Mind"), bevor die drei Akteure gemeinsam musizierten. Christoph Naucke hatte Astor Piazzollas "Oblivion" eigens für Vibrafon, Saxofon und Klavier arrangiert, und die drei Instrumente verschmolzen zu einer perfekten Einheit. Im Gedenken an die 2022 leider viel zu früh verstorbene Kantorin Heidi Brettschneider entstanden im Chorraum der Stadtkirche schwebende, emotionale Klänge, die ihren Höhepunkt fanden, als Naucke sein Instrument mit einem Bassbogen strich.
Das letzte Stück des Abends verlangte von Stefan Frank und Christoph Naucke noch einmal volle Präzision: Sie präsentierten die komplexen Rhythmen des dreisätzigen Werkes "Shadows of Wood" des oberpfälzer Komponisten Eckhard Kopetzki virtuos, sodass das Publikum mit einem Beifallssturm reagierte.
Die Musiker wurden nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen und so erfüllte mit dem "Libertango" von Astor Piazzolla, arrangiert von Naucke, die Stadtkirche. Mit dem Friedenslied "Hewenu Shalom Alechem", bei dem die Zuhörer eingeladen waren, mitzusingen, verabschiedete sich das Trio schwungvoll.
Copyright (c) 2023 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 05.01.2023